Die Angebotserstellung gehört in den wenigsten Handwerksbetrieben zu den Lieblingsbeschäftigungen der Meister. Dabei sind sie heute kaum noch wegzudenken. Sie helfen nicht nur, Kunden zu überzeugen, sondern bieten Handwerkern auch ein hohes Maß an Rechtssicherheit, wenn es zu Streitigkeiten mit unzufriedenen Kunden kommt.
In diesem Artikel beantworten wir daher häufig gestellte Fragen und geben wertvolle Tipps für die Erstellung eines guten Angebots.
Ist ein Handwerkerangebot verbindlich?
Ja, ein Handwerkerangebot ist hinsichtlich des beschriebenen Leistungsumfangs und des Preises für den angegebenen Zeitraum verbindlich. Das bedeutet, dass wir grundsätzlich verpflichtet sind, die im Angebot genannten Leistungen zum vereinbarten Preis zu erbringen.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, dass der Handwerker sein Angebot innerhalb der Angebotsfrist vollständig zurückziehen kann, auch wenn der Kunde das Angebot bereits bestätigt hat, beispielsweise wenn Rahmenbedingungen sich geändert haben und es nicht abzusehen war, dass Material nicht lieferbar ist.
Wie lange ist ein Handwerker-Angebot gültig?
Die Gültigkeitsdauer eines Angebots liegt in unserem eigenen Ermessen. In der Regel liegt sie zwischen einem und drei Monaten. Insbesondere bei den derzeitigen Preisschwankungen für Material ist es ratsam, eine eher kurze Gültigkeitsdauer zu wählen und im Angebot ausdrücklich darauf hinzuweisen.
Angebot vs. Kostenvoranschlag: Was ist der Unterschied?
Ein Angebot und ein Kostenvoranschlag sind zwei unterschiedliche Dokumente, die oft verwechselt werden. Der Unterschied liegt in der Verbindlichkeit und im Detaillierungsgrad der Leistungen.
Ein Angebot ist hinsichtlich des Preises verbindlich und enthält nicht immer eine detaillierte Aufschlüsselung der einzelnen Leistungen. Ein Kostenvoranschlag ist eine Schätzung der voraussichtlichen Kosten und dient der Orientierung des Auftraggebers. Er ist in der Regel unverbindlich und kann später angepasst werden.
Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Angebot und Kostenvoranschlag zu kennen und dementsprechend die richtige Form des Dokuments zu wählen.
Checkliste für Handwerker
Damit ein Angebot professionell und überzeugend wirkt, sollten einige wichtige Punkte beachtet werden. Hier eine Checkliste, die Ihnen bei der Angebotserstellung helfen kann:
- Firmen- und Kundenanschrift: Im Angebot sowohl die eigene Firmenanschrift als auch die des Kunden angeben. Das erleichtert die Zuordnung und Kontaktaufnahme.
- Aktuelles Datum: Im Angebot das aktuelle Datum angeben, damit der Kunde weiß, wann das Angebot erstellt wurde.
- Gültigkeitsdauer: Geben Sie im Angebot an, wie lange das Angebot gültig ist. Dies gibt dem Kunden eine klare Frist, innerhalb derer er das Angebot annehmen kann.
- Positionen, Leistungen und Preise: Listen Sie im Angebot die einzelnen Positionen, Leistungen, Mengen und Preise detailliert auf. Das schafft Transparenz und hilft dem Kunden, das Angebot besser zu verstehen.
- Steuern: Vergessen Sie nicht, die anfallende Mehrwertsteuer im Angebot auszuweisen. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben.
- Freizeichnungsklauseln: Freizeichnungsklauseln schützen vor unvorhergesehenen Kosten oder Leistungen. Diese Klauseln weisen darauf hin, dass bestimmte Positionen im Angebot unverbindlich sind und gesondert in Rechnung gestellt werden können.